Wiesenschnaken

 


In manchen Jahren sehr häufig treten Wiesenschnaken auf. Braune Flecken im Rasen, das massenhafte Auftreten von „Würmern“ auf Terrassen und im Gras führt zu Anfragen bei Gärtnern und im Biologiezentrum.

Lebensweise:
Die Mückenart mit einer Länge von 16 bis 25 mm fällt durch die langen Beine auf. Sie fliegen von August bis Oktober und häufig kann man mit den Hinterenden aneinandergekoppelte, fliegende Pärchen beobachten. Das Weibchen mit ihren kurzen Flügeln kann kaum längere Strecken als 5 m auf einmal zurücklegen.


Nach der Befruchtung legt es etwa 300 bis 500 Eier ca. 5 mm in den Boden und stirbt. Nach 11 bis 15 Tagen schlüpft das erste Larvenstadium, das sich bei feucht-kühler Witterung gut entwickelt. Die Larven fressen die feinen Graswurzeln. Das dritte Larvenstadium überwintert.

Sie leben in der obersten Bodenschicht bis 2,5 cm und überwintern auch dort. Durch milde Winter mit Jännertemperaturen von höchstens –1 Grad erfolgt ein Schadauftreten im Frühling. Die Gräser werden im April und Mai in der Nacht und bei trübem Wetter dicht über dem Boden abgefressen und es entstehen braune Flecken im Rasen. Die Schadschwelle (nach Petersen 2012) liegt bei 100 Larven pro m2. Es können Populationsdichten von 600 Larven pro m2 auftreten. Es können Sekundärschäden durch Krähen (und Wildschweine) auftreten, die die Grasnarbe aufreißen.
Nach einer Ruhephase des vierten Larvenstadiums erfolgt die Verpuppung und das Schlüpfen der Wiesenschnacken im Herbst. Kohlschnacken schlüpfen bereits im Sommer und legen bis zu 1000 Eier.
 

Bekämpfung:
Auf Wiesen und Weiden wird im Herbst der Einsatz einer Walze empfohlen und der Einsatz von Kalkstickstoff im zeitigen Frühjahr, wodurch eine Befallsreduktion von 40 bis 60 % möglich ist.

Nematoden:
Nematoden werden meist erst im Herbst empfohlen, u.U. ist auch der Einsatz im April/Mai
möglich (Beschreibung beachten.)

Eine Bekämpfung von Wiesenschnakenlarven ist auch mit der insektenpathogenen
Nematodenart Steinernema carpocapsae möglich. Die mikroskopisch kleinen Nematoden
bohren sich in die im Boden lebenden Larven der Wiesenschnake ein und vermehren sich
dort, was schließlich zum Absterben des Wirtsorganismus führt. Es empfiehlt sich die
Nematoden zwischen Mitte September und Anfang Oktober auszubringen, da die zu
diesem Zeitpunkt lebenden Larven des ersten und zweiten Larvalstadiums aufgrund ihrer
noch dünnen Kutikula wesentlich leichter von den Nematoden infiziert werden können,
als die nach der Überwinterung vorhandenen Wiesenschnakenlarven des dritten und
vierten Larvalstadiums.

Rasenfläche walzen:
Mit einer wassergefüllten Rasenwalze lässt sich der Tipula-Befall um 30 % reduzieren. Ideal ist eine Stachelwalze, die bei trockenem Boden aber feuchter Oberfläche einmal längs und einmal quer über die Rasenfläche geschoben wird.

Vertikutieren: Da die Larven in der obersten Erdschicht leben, kann Vertikutieren den Befall reduzieren. Wenn der kurz gemähte Rasen kreuz und quer vertikutiert wird, bleibt an den befallenen Stellen kaum mehr als braune Erde übrig und es muss nachgesät werden.

Anlocken und Absammeln:
Auf kleineren Flächen kann man versuchen, nachts oder bei trübem Wetter auch am Tag die oberirdisch fressenden Larven abzusammeln.
Als Köder können 10 Teile feuchte Weizenkleie vermischt mit 1 Teil Zucker am Rasen ausgebracht werden. Das lockt die Schnakenlarven an und sie können in der Nacht (mit Taschenlampe) abgesammelt werden.

Eiablage verhindern:
Vliesabdeckung zur Zeit der Eiablage. In der Praxis meist nicht durchführbar.

Natürliche Feinde fördern:
Amseln, Stare
Die natürlichen Feinde der Wiesenschnake hinterlassen oft „Sekundärschäden“, wenn sie nach den Larven graben. Manchmal wird erst dadurch der Befall sichtbar.

 


Quellen: wikipedia, schaedlingskunde,de, gartentipps.com,